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Resozialisierung von Monstern

 

WOZU RESOZIALISIERUNG?

 

Die Resozialisierung ist das Ziel einer Gefängnisstrafe. Sie soll dafür sorgen, dass der Straftäter, wenn er seine Zeit im Gefängnis abgesessen hat, in der Freiheit zurecht kommt. Er soll in die Gesellschaft eingegliedert werden.

Das hat für den Insassen den Vorteil, dass er sich in Freiheit schneller zurecht findet. Er war möglicherweise lange nicht mehr beim Arzt oder kann sich kein Essen kochen. Eine plötzliche Freiheit könnte überfordernd sein.

Aber auch für die Gesellschaft ist eine Resozialisierung von Straftätern wichtig. Zum einen würde ein Insasse, würde er nicht resozialisiert werden und sein ganzes Leben, bis zu seinem Tod, im Gefängnis bleiben, unmengen an Steuergeldern kosten. Aber auch wenn er frei gelassen wird, wollen wir, dass er arbeiten geht, Steuern zahlt und nicht wieder eine Straftat begeht.

 

WIE SIEHT EINE RESOZIALISIERUNG AUS?

 

Im Prinzip ist alles, was im Gefängnis geschieht, Teil einer Resozialisierung. Das fängt damit an, dass Insassen arbeiten müssen (z.B. in der Wäscherei, in der Küche, beim Friseur). Es geht damit weiter, dass sie Geld verdienen, das sie teilweise für Dinge wie Schokolade oder Zigaretten ausgeben dürfen. Ein Teil wird aber auch für ihre Zeit nach der Haft gespart, damit sie nicht direkt auf Geld des Staates angewiesen sind.

Ganz konkret kann man Resozialisierung erkennen, wenn ein Insasse sich außerhalb des Gefängnisses bewegen darf. Das passiert natürlich nicht nachdem ein Mörder einen Monat im Gefängnis saß. Diese Art der Resozialisierung findet statt, wenn eine Entlassung zum Thema wird. Am Anfang wird der Insasse mit einem Aufseher rausgelassen. Dann darf er einkaufen oder zum Arzt gehen. Später darf der Insasse zum Beispiel seine Familie besuchen. Auch hier wird gestaffelt. Mit Aufseher, ohne Aufseher, einen Tag oder mehrere Tage.

Es kann auch dazu kommen, dass der Insasse aus dem Gefängnis gelassen wird, um tagsüber arbeiten zu gehen. Dann geht er nach seiner Arbeit wieder ins Gefängnis und übernachtet dort.

Dabei wird natürlich strengstens überwacht, was der Insasse tut und ob er sich an die Regeln hält. Er muss z.B. pünktlich nach der Arbeit am Gefängnis sein, sonst wird ihm das Privileg entzogen.

 

ENDLICH IN FREIHEIT

 

Die Gefahr nach dem Gefängnis erneut eine Straftat zu begehen ist wohl besonders hoch. Wenn die Entlassenen Schwierigkeiten haben einen Job oder eine Wohnung zu finden, greifen viele schnell wieder auf Straftaten zurück, um sich über Wasser zu halten. Besonders jemandem, der schon sein Leben lang mit Gewalt zu tun hat  (z.B. durch gewalttätige oder drogenabhängige Eltern) fällt es schwer ein untadeliges Leben zu führen.

Wichtig sind Menschen in Freiheit, die den ehemaligen Insassen unter die Arme greifen und sie auch außerhalb des Gefängnisses unterstützen. Leider ist gibt es dafür oft kein Geld.

Laut einer Studie des Max-Planck-Instituts und der Göttinger Universität werden 74 % der wegen Raubes verurteilten Menschen rückfällig, wenn sie in Freiheit kommen. Das ist natürlich sehr viel, aber von denen, die wegen eines Tötungsdelikts verurteilt wurden, landen nur 34 % wieder vor Gericht. Jedoch nicht, weil sie erneut jemanden getötet haben - das trifft nur bei 0,4 % zu -, sondern wegen einer anderen Straftat.

Das bedeutet, dass nur 0,4 % der entlassenen Mörder und Totschläger erneut jemandem das Leben nehmen. Das heißt, von 500 Entlassenen werden nur 2 erneut töten, was teils auf eine gute Resozialisierung zurückzuführen ist.

 

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